Welche Bonusprogramme gibt es – und welche machen wirklich Sinn?

Welche Bonusprogramme bietet der Kreditkartenmarkt – und worauf sollte man achten?

Wer sich heutzutage für eine neue Kreditkarte entscheidet, wird unweigerlich mit Bonusprogrammen konfrontiert. Mal gibt’s Punkte, mal Meilen, mal ein paar Euro Cashback – und manchmal auch einfach nur leere Versprechungen. Doch was taugen diese Bonusprogramme wirklich? Und welches passt am besten zum eigenen Nutzungsverhalten?

In diesem Artikel schauen wir uns die bekanntesten Bonusmodelle im Kreditkartenbereich an, erklären, wie sie funktionieren – und vor allem: für wen sie sich lohnen und wann man lieber die Finger davon lassen sollte.

Punktesysteme – praktisch, wenn man regelmäßig mit Karte zahlt

Punktesysteme gehören zu den ältesten Bonusmodellen überhaupt – man kennt sie aus dem Einzelhandel, von Supermärkten oder Tankstellen. Und auch viele Kreditkartenanbieter setzen auf ein solches Modell. Dabei erhältst du für jeden Euro Umsatz eine bestimmte Anzahl an Punkten, die du später gegen Prämien, Gutscheine oder Dienstleistungen einlösen kannst.

Typische Vertreter:

  • American Express Membership Rewards

  • Payback American Express

  • DeutschlandCard in Kombination mit Visa oder Mastercard

Gerade American Express ist hier besonders flexibel: Die Membership Rewards lassen sich auf Wunsch sogar zu zahlreichen Vielfliegerprogrammen übertragen oder in Einkaufsgutscheine umwandeln. Wer also gerne mit Karte zahlt – sei es beim Einkaufen, Tanken oder Online-Shopping – sammelt quasi nebenbei.

Aber Achtung: Punkte sind nur dann sinnvoll, wenn du sie auch nutzt. Wer seine Punkte über Jahre liegen lässt oder nie genug für eine Einlösung zusammenbekommt, verschenkt schlichtweg Potenzial.

Fazit:

✔️ Lohnt sich für: Leute, die viel und regelmäßig mit Karte zahlen
⚠️ Vorsicht bei: Wenignutzern – da bleiben Punkte oft ungenutzt liegen

Cashback – einfach, ehrlich und direkt aufs Konto

Cashback ist das wohl transparenteste Bonusmodell: Du bekommst einen kleinen Teil deiner Ausgaben zurück – meist als Gutschrift aufs Kartenkonto oder direkt auf dein Girokonto. Der Vorteil: Du musst dich um nichts kümmern, es passiert automatisch.

Beispiele:

  • Barclays Visa: bis zu 0,5 % Rückvergütung außerhalb der EU

  • Advanzia Gebührenfrei Mastercard: indirekte Cashback-Modelle über Portale

  • Bank Norwegian Visa: Cashback auf Flugbuchungen

Was bringt das wirklich?

Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Wer 1.000 € im Monat mit einer 0,5 %-Cashback-Karte ausgibt, bekommt 5 € zurück – monatlich. Das sind 60 € im Jahr – ohne Mehrkosten, ohne Aufwand. Klingt nicht nach viel, summiert sich aber über die Zeit. Wer größere Ausgaben tätigt (z. B. Reisen, Möbel, Technik), profitiert noch stärker.

Wichtig: Manche Anbieter binden das Cashback an bestimmte Bedingungen oder Umsätze – lies also das Kleingedruckte.

Fazit:

✔️ Lohnt sich für: alle, die einfach, ohne Aufwand sparen wollen
⚠️ Kein Schnäppchen für Luxusprämien-Fans – dafür planbar und solide

Meilenprogramme – das Spiel für Vielflieger (und Meilensammler)

Meilenprogramme sind besonders bei Geschäftsreisenden und Vielfliegern beliebt. Hier sammelst du sogenannte Prämienmeilen (nicht zu verwechseln mit Statusmeilen), die du später gegen Flüge, Upgrades oder andere Reisevorteile eintauschen kannst.

Beliebte Programme:

  • Miles & More (Lufthansa)

  • Flying Blue (Air France/KLM)

  • British Airways Executive Club

Wer eine passende Kreditkarte zum Programm nutzt – z. B. die Miles & More Kreditkarte Gold – sammelt mit jedem Umsatz automatisch Meilen. Und diese lassen sich teils mit cleveren Aktionen sogar vervielfachen.

Die Realität:

Meilenprogramme klingen verlockend – aber nicht jeder profitiert davon. Die Einlösung ist oft an Verfügbarkeiten und bestimmte Bedingungen geknüpft. Außerdem kann es frustrierend sein, wenn Flüge nur für bestimmte Zeiträume buchbar sind oder Meilen irgendwann verfallen.

Aber: Wer das Spiel versteht, kann mit 30.000–50.000 Meilen schon einen Business-Class-Flug innerhalb Europas buchen – ein Gegenwert von mehreren hundert Euro. Und das allein durch Kartennutzung.

Fazit:

✔️ Lohnt sich für: Vielreisende, Meilensammler, Travel-Hacks-Fans
⚠️ Wenig sinnvoll für: Gelegenheitsflieger oder Personen mit wenigen Umsätzen

Händler- und Partnerprogramme – lohnt sich nur bei regelmäßiger Nutzung

Einige Kreditkarten sind direkt mit großen Plattformen oder Bonusclubs verknüpft. Die bekanntesten sind wohl die Amazon Visa Card und die Payback American Express. Hier gibt’s zusätzliche Punkte, Rabatte oder Gutscheine, wenn du bei bestimmten Partnern einkaufst.

Typische Vorteile:

  • Extrarabatte bei Partnern wie Amazon, REWE, dm, Aral

  • 1–3 % Rückvergütung in Form von Punkten oder Guthaben

  • Oft exklusive Angebote für Karteninhaber

Aber lohnt sich das?

Ganz ehrlich: Nur wenn du regelmäßig genau bei diesen Partnern einkaufst. Sonst zahlst du eventuell eine Jahresgebühr für eine Karte, die dir am Ende wenig bringt. Wenn du jedoch Prime-Kunde bei Amazon bist oder ohnehin viel bei REWE, dm oder real einkaufst, kann sich eine solche Karte richtig lohnen – vor allem, wenn du die gesammelten Punkte gezielt einlöst.

Fazit:

✔️ Lohnt sich für: Personen mit klaren Einkaufsgewohnheiten bei Partnerhändlern
⚠️ Keine Allround-Karte – für manche zu einseitig

Welche Karte passt zu mir? Der Überblick

Damit du dir nicht selbst eine Tabelle basteln musst, hier ein kompakter Vergleich der Bonusprogramme – je nach Nutzungstyp:

Bonusprogramme Tabelle

Welche Bonusprogramme passen zu welchem Nutzerverhalten?

Nutzungsverhalten Sinnvolles Bonusmodell Beispielkarte
Alltagseinkäufe & Supermarkt Punkte oder Cashback Payback Amex, DeutschlandCard Visa
Online-Shopping bei Amazon Händlerprogramm Amazon Visa Card
Reisen & Flüge Meilenprogramm Miles & More Gold, Amex Platinum
Einfache Rückvergütung Cashback Barclays Visa, Bank Norwegian
Vielumsatz ohne Aufwand Membership Rewards Amex Blue/Gold/Platinum

Mein Fazit aus der Praxis

Ich habe über die Jahre viele Karten selbst getestet – von der Payback Amex über die Miles & More Gold bis hin zur klassischen Visa Debit mit Cashback-Funktion. Und eins kann ich sagen: Es gibt nicht die perfekte Karte für alle.

Die richtige Karte (bzw. Kombination von Karten) hängt immer davon ab:

  • Wie oft zahlst du mit Karte?

  • Wofür gibst du dein Geld aus?

  • Willst du Prämien, Reisen oder einfach Geld zurück?

Mein persönlicher Tipp: Kombiniere zwei Karten. Nutze z. B. die kostenlose Barclays Visa für Ausgaben im Ausland (Cashback + gebührenfrei) und eine Payback Amex für den Supermarkt oder dm. So bekommst du bei jeder Zahlung irgendetwas zurück, ohne dich groß zu kümmern.

Bonus-Tipp: Bleib flexibel – und denk nicht zu kompliziert

Lass dich nicht vom Punktesammeln stressen. Ein Bonusprogramm soll sich lohnen – nicht dein Alltag dominieren. Lieber konsequent eine Karte gut nutzen, als zehn Karten halbherzig im Portemonnaie rumtragen. Und: Prüfe einmal im Jahr, ob dein Modell noch zu dir passt.

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