Welche Kreditkarten sind für Minderjährige geeignet?

Kreditkarte für Minderjährige – was Eltern und Jugendliche wissen sollten

Wenn der Nachwuchs mobil zahlen will – was Eltern jetzt wissen müssen

Immer mehr Jugendliche und Kinder wachsen ganz selbstverständlich mit Online-Zahlungen, Smartphones und digitalen Banklösungen auf. Früher war das erste Taschengeld vielleicht noch in Münzen im Portemonnaie – heute fragen viele Teenager nach einer eigenen Karte, mit der sie bei Amazon, in der Bahn-App oder im Supermarkt bezahlen können.

Aber welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, wenn man noch keine 18 Jahre alt ist? Und worauf sollten Eltern achten, wenn sie ihren Kindern den Zugang zu bargeldlosem Bezahlen ermöglichen möchten?

In diesem Beitrag erfährst du, welche Karten für Minderjährige infrage kommen, worin sich Prepaid- und Debitkarten unterscheiden, welche Anbieter empfehlenswert sind – und welche rechtlichen Grundlagen du kennen solltest.

Warum klassische Kreditkarten für Minderjährige nicht erlaubt sind

Beginnen wir mit einem weitverbreiteten Missverständnis: Minderjährige können in Deutschland keine echte Kreditkarte mit Kreditrahmen bekommen – also keine klassische Visa oder Mastercard mit Monatsabrechnung oder Verfügungsrahmen.

Das liegt nicht an den Banken, sondern am Gesetz: Ein Kreditvertrag ist nur für voll geschäftsfähige Personen erlaubt, und das sind Jugendliche eben noch nicht. Auch wenn es sich „nur“ um ein Limit von 500 Euro handelt – rechtlich gesehen wäre das bereits ein Kredit. Und dafür braucht es die volle Geschäftsfähigkeit, also in der Regel das 18. Lebensjahr.

Aber: Es gibt andere Lösungen, die im Alltag genauso praktisch sein können wie eine Kreditkarte – ohne Risiko und mit voller Kostenkontrolle.

Was ist möglich? – Diese Kartenarten gibt es für Jugendliche

1. Prepaid-Karten für Kinder und Jugendliche

Prepaid-Karten funktionieren nach dem einfachen Prinzip: Nur was aufgeladen wurde, kann ausgegeben werden. Kein Dispo, keine Schulden, keine Überraschungen.

Diese Karten lassen sich wie klassische Kreditkarten verwenden – etwa beim Online-Shopping oder an der Supermarktkasse mit kontaktlosem Bezahlen. Sie sind ideal für Eltern, die ihrem Kind finanzielle Selbstständigkeit ermöglichen wollen, ohne gleich die volle Kontrolle aus der Hand zu geben.

👉 Typische Merkmale:

  • Einsatz online & offline (wenn Mastercard/Visa akzeptiert wird)

  • Aufladen per Überweisung oder App

  • Kein Kreditrahmen → keine Verschuldung möglich

  • Oft mit App-Steuerung (z. B. Limit setzen, Transaktionen sehen)

Beispiel: Revolut <18, MyPrepaid Mastercard


2. Debitkarten mit Jugendkonto

Bei einem Jugendkonto handelt es sich um ein spezielles Girokonto für Minderjährige, das meist gemeinsam mit den Eltern eröffnet wird. Dazu gibt es in der Regel eine Debitkarte, also eine Bankkarte mit Visa- oder Mastercard-Logo.

Anders als bei der klassischen Kreditkarte wird hier jede Zahlung sofort vom Konto abgebucht. Auch Bargeld abheben ist meist möglich – allerdings mit Einschränkungen, etwa bei Höhe der Beträge oder Tageslimits.

👉 Vorteile:

  • Konto auf den Namen des Kindes (aber unter elterlicher Kontrolle)

  • Bargeldbezug an Geldautomaten

  • Online-Banking + App möglich

  • Meist komplett kostenlos

Beispiel: comdirect JuniorGiro, DKB u18, Sparkasse Taschengeldkonto


3. Virtuelle Karten / App-basierte Lösungen

Ein neuer Trend, der besonders technikaffine Jugendliche anspricht: Digitale-only-Banken bieten virtuelle Debitkarten, die mit dem Smartphone genutzt werden können – etwa über Apple Pay oder Google Pay. Auch hier gibt es keine Kreditfunktion, aber volle Kontrolle über Ausgaben.

Geeignet für Jugendliche ab ca. 12 Jahren, die bereits mit dem Smartphone umgehen können und ein gewisses Maß an Medienkompetenz haben.

Beispiel: bunq Easy Money, Revolut <18

Anbieter im Vergleich – Welche Karte lohnt sich?

Nachfolgend findest du einen Überblick über fünf Anbieter, die sich auf Kartenlösungen für Minderjährige spezialisiert haben oder solche im Angebot haben:

Anbieter Kartentyp Alter Monatliche Kosten Besondere Merkmale
Revolut <18 Prepaid Debitkarte ab 6 kostenlos (1 Karte) App mit Elternzugriff, digitale Karte, Budgettools
comdirect Junior Visa Debitkarte ab 7 kostenlos Klassisches Jugendkonto, mit Bargeldfunktion
DKB u18 Visa Debitkarte ab 14 kostenlos Ideal für Jugendliche ab Sekundarstufe
bunq Easy Money Digitale Mastercard ab 12 ab 2,99 €/Monat Innovativ, mit Unterkonten, App-Steuerung
MyPrepaid Card Prepaid Mastercard ab 12 ca. 2,50 €/Monat klassische Guthabenkarte ohne Girokonto

Tipp: Wenn du Wert auf Transparenz und elterliche Kontrolle legst, ist Revolut <18 aktuell eine der flexibelsten Lösungen. Wer lieber ein solides Jugendkonto bei einer deutschen Bank sucht, wird bei comdirect oder DKB fündig.

Sicherheit & Verantwortung – Worauf Eltern achten sollten

Ein eigener Zugang zum bargeldlosen Bezahlen ist nicht nur eine praktische Lösung, sondern auch eine wichtige Lernerfahrung für Jugendliche. Trotzdem gilt:

  • Karte nie unbeaufsichtigt weitergeben oder öffentlich herumliegen lassen

  • Bei Verlust oder Verdacht auf Missbrauch: sofort sperren lassen

  • Zugänge zu App und Konto sichern, z. B. mit PIN, Face ID etc.

  • Aufklärung über Online-Betrug, Abo-Fallen und Fake-Shops

Außerdem sollten Eltern regelmäßig mit dem Kind über Ausgaben sprechen. Die meisten Apps bieten eine Transaktionsübersicht, sodass sich gemeinsam nachvollziehen lässt, wofür das Geld verwendet wurde.

Fazit: Kreditkarte nein – aber moderne Alternativen ja!

Zwar gibt es keine „echte“ Kreditkarte für Minderjährige – das verbietet der Gesetzgeber ganz bewusst. Aber es gibt inzwischen eine ganze Reihe an praktischen Alternativen, die sowohl für Jugendliche als auch Eltern viele Vorteile bringen.

Ob Prepaidkarte, Jugendkonto mit Debitkarte oder App-basierte Lösung – entscheidend ist, dass die Karte zur Lebensrealität des Kindes passt und Eltern ein gutes Gefühl dabei haben. Wer das Ganze als Lernprozess sieht und gemeinsam mit dem Kind den Umgang mit Geld reflektiert, legt damit einen soliden Grundstein für die spätere Finanzkompetenz.

FAQ – Häufige Fragen zu Karten für Minderjährige

Kann mein Kind mit einer Prepaid-Karte bei Amazon bezahlen?
Ja, sofern es sich um eine Mastercard oder Visa handelt – einfach aufladen und nutzen.

Ist eine Debitkarte für Kinder sicher?
Ja – besonders, wenn Eltern regelmäßig Einblick in die Ausgaben haben und Limits setzen können.

Gibt es kostenlose Optionen?
Ja – comdirect, DKB und einige Direktbanken bieten komplett gebührenfreie Jugendlösungen.

Wie alt muss mein Kind für eine Karte sein?
Je nach Anbieter zwischen 6 und 14 Jahren. Eine Zustimmung der Eltern ist in jedem Fall notwendig.

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