Kreditkarte beantragen – was du wissen solltest, bevor du loslegst
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für alle, die Klarheit wollen
Wer zum ersten Mal eine Kreditkarte beantragen möchte – oder nach vielen Jahren wieder vor dieser Entscheidung steht – hat oft dieselben Fragen im Kopf: Was genau muss ich tun? Welche Unterlagen brauche ich? Wo stelle ich den Antrag? Und wie läuft das mit der SCHUFA ab?
Viele denken dabei an umständliche Banktermine, lange Formulare oder dubiose Anbieter. Tatsächlich ist die Beantragung heute aber meist deutlich unkomplizierter – und fast immer komplett online möglich.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du Schritt für Schritt zu deiner passenden Kreditkarte kommst – mit allen Details, auf die du achten solltest. Ganz ohne Fachchinesisch. Dafür mit nützlichen Tipps aus der Praxis.
Warum überhaupt eine Kreditkarte?
Bevor wir ins Wie einsteigen, hier ein kurzer Blick auf das Warum – denn auch das spielt bei der Wahl der richtigen Karte eine Rolle.
Mit einer Kreditkarte kannst du:
Weltweit bezahlen – oft ohne zusätzliche Gebühren
Hotelbuchungen und Mietwagen problemlos erledigen
Online einkaufen, auch wenn kein PayPal verfügbar ist
Bonusprogramme wie Meilen oder Cashback nutzen
Deine Finanzen besser strukturieren, z. B. durch Monatsabrechnung
Je nachdem, was dir besonders wichtig ist, kommt eine andere Kartenart in Frage – dazu gleich mehr.
1. Zuerst die passende Karte finden – der wichtigste Schritt
Bevor du einen Antrag stellst, solltest du dir überlegen, welche Art von Kreditkarte für dich persönlich die richtige ist. Denn es gibt deutliche Unterschiede – nicht nur bei den Gebühren, sondern auch bei Funktionen und Bedingungen.
Hier ein kleiner Überblick:
💳 Klassische Kreditkarten (mit Kreditrahmen)
Du bekommst einen monatlichen Verfügungsrahmen (z. B. 1.500 €) und zahlst deine Ausgaben gebündelt am Monatsende zurück. Ideal, wenn du finanzielle Flexibilität willst – oder regelmäßig buchst (z. B. Flüge, Hotels).
🏦 Debit-Kreditkarten
Jede Zahlung wird direkt vom Konto abgebucht. Diese Karten werden oft von Direktbanken ausgegeben. Sie sind sicher, leicht zu kontrollieren, aber bei manchen Autovermietungen oder Hotels weniger gern gesehen.
🧾 Prepaid-Kreditkarten
Du lädst die Karte vorab mit Guthaben auf und kannst nur ausgeben, was vorhanden ist. Diese Variante ist auch ohne SCHUFA-Abfrage erhältlich – zum Beispiel für Jugendliche oder Menschen mit negativer Bonität.
💰 Spezialkarten
Dazu zählen z. B. Kreditkarten mit Cashback, Meilenkarten oder Karten für Selbstständige. Auch hier gilt: Erst überlegen, dann vergleichen.
➡️ Mein Tipp: Schau dir meinen aktuellen Kreditkartenvergleich an. Dort kannst du genau filtern, was dir wichtig ist – z. B. „ohne Jahresgebühr“, „mit Reiseversicherung“ oder „ohne SCHUFA“.
2. Der Antragsprozess – so läuft das Ganze in der Praxis
Jetzt wird’s konkret. Du hast eine Karte gefunden, die zu dir passt – sagen wir z. B. die „Gebührenfrei Mastercard GOLD“. Wie geht’s jetzt weiter?
Der Ablauf sieht bei fast allen Anbietern so oder so ähnlich aus:
✅ Schritt 1: Online-Antrag ausfüllen
Du öffnest die Website des Kartenanbieters oder nutzt ein Vergleichsportal. Dort klickst du auf „Jetzt beantragen“ oder „Zum Antrag“.
Dann wirst du durch ein Formular geführt. Abgefragt werden u. a.:
Name, Geburtsdatum, Adresse
Staatsangehörigkeit, Familienstand
Beruf, Arbeitgeber, Nettoeinkommen
IBAN deines bestehenden Kontos (für spätere Abrechnungen)
E-Mail und Telefonnummer
Klingt nach viel, dauert aber in der Regel keine 10 Minuten.
✅ Schritt 2: Identitätsprüfung (VideoIdent oder PostIdent)
Die Bank ist gesetzlich verpflichtet, deine Identität zu überprüfen. Dafür gibt’s zwei Wege:
VideoIdent: Du wirst mit einem Mitarbeiter des Anbieters per Videochat verbunden (am Smartphone oder PC). Du zeigst deinen Ausweis und bestätigst ein paar Daten. Das Ganze ist in 5–10 Minuten erledigt – und sehr komfortabel.
PostIdent: Du gehst mit einem Coupon und deinem Ausweis zur nächsten Postfiliale. Etwas aufwendiger, aber auch sicher.
Wichtig: Der Name auf dem Antrag muss exakt mit dem auf deinem Ausweis übereinstimmen – auch bei Doppelnamen oder Sonderzeichen.
✅ Schritt 3: Bonitätsprüfung (meist über die SCHUFA)
Nun prüft der Anbieter deine Bonität. Dazu wird meist eine Abfrage bei der SCHUFA oder einer ähnlichen Auskunftei gemacht. Die Bank sieht so, ob du in der Vergangenheit zuverlässig gezahlt hast.
💡 Gut zu wissen: Die bloße Abfrage hat keine negativen Auswirkungen auf deinen Score. Erst wenn du später wirklich eine Karte bekommst (und nutzst), wird das vermerkt – was aber ganz normal ist.
Falls du einen negativen SCHUFA-Eintrag hast, kann der Antrag abgelehnt werden – oder du musst auf eine Prepaid-Karte ausweichen.
3. Was passiert nach dem Antrag?
Wenn alles passt, bekommst du eine Bestätigung per E-Mail. Dann heißt es: kurz warten.
Bearbeitung: 1–3 Werktage
Versand der Karte: meist 3–7 Tage per Post
PIN-Versand: manchmal separat, aus Sicherheitsgründen
Sobald die Karte bei dir ankommt, musst du sie aktivieren – entweder telefonisch, online oder per App. Danach kannst du sie sofort nutzen.
4. Welche Unterlagen werden benötigt?
In den meisten Fällen brauchst du nur:
Deinen gültigen Personalausweis oder Reisepass
Eine aktuelle Adresse in Deutschland
Ein Girokonto für die Abrechnung
Bei manchen Karten (z. B. mit hohem Kreditrahmen oder Selbstständigenkarten) kann zusätzlich verlangt werden:
Gehaltsnachweise oder Kontoauszüge (der letzten 2–3 Monate)
Steuer-ID oder Gewerbeschein (bei Business-Karten)
➡️ Wichtig: Immer wahrheitsgemäße Angaben machen – sonst droht eine Ablehnung oder sogar der Widerruf der Karte.
5. Was tun, wenn der Antrag abgelehnt wird?
Keine Panik – das kommt vor. Und meist liegt es an einem der folgenden Punkte:
Geringes Einkommen oder unsichere Beschäftigung
Negativer SCHUFA-Eintrag
Falsche oder unvollständige Angaben im Antrag
Zu viele Kreditkartenanfragen in kurzer Zeit
Was kannst du tun?
Einen anderen Anbieter wählen, der weniger strenge Kriterien hat
Eine Prepaid-Kreditkarte nutzen
Den Antrag nach ein paar Monaten erneut stellen
Manchmal hilft es auch, sich direkt an die Kundenhotline zu wenden – viele Banken sind dort überraschend kulant.
Fazit: Kreditkarte beantragen – heute einfach wie nie
Das Beantragen einer Kreditkarte ist heute schnell, digital und meist unkompliziert – solange man weiß, worauf es ankommt.
Wichtig ist vor allem, dass du dir vorher überlegst, welche Karte zu deinen Bedürfnissen passt. Dann klappt’s auch mit dem Antrag in wenigen Minuten – ganz ohne Papierkram oder Bankbesuch.
Mein Extra-Tipp:
Wenn du dir noch unsicher bist, schau dir gern meinen aktuellen Kreditkartenvergleich an – dort findest du alle Top-Karten mit kurzer Beschreibung, Nutzerbewertungen und Infos zu Gebühren, Reiserabatten und mehr.